22. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Das erste Gespräch verläuft oft hölzern“ · Kategorien: Pressespiegel

Beim Planspiel „Ready – Steady – Go“ gewannen die Zehntklässler Sicherheit – Netzwerk Berufsfindung organsierte das Bewerbungstraining erneut

20151015_095101_1„Ready Steady Go“, so hieß einst eine der ersten Rock-Pop-Musikshows im britischen Fernsehen. Die hatte ihre Blütezeit allerdings schon vor rund fünfzig Jahren. Heute assoziiert man mit diesem Titel in erster Linie jenes Planspiel zur Berufsorientierung, das Schülern den Übergang ins Berufsleben erleichtern und ihnen Sicherheit für die diversen erforderlichen Schritte vermitteln soll. Ein Spiel zwar, das jedoch unter möglichst realen Bedingungen stattfindet.

Insofern hatte sich ein Großteil der 38 Schüler, die derzeit die zehnte Klasse der Werkrealschule Unterer Neckar (WUN) besuchen, auch adäquat in Schale geworfen, bevor es ins Firmengespräch ging, etwa mit Silvia Steffan von der Stadtverwaltung, Bibliotheksleiterin Antje Kietzmann oder Christiane Reuter, Einrichtungsleiterin des Johanniter-Hauses am Waldpark.

Zum wiederholten Male hatte das Netzwerk Berufsfindung die Organisation des im Domhof stattfindenden Planspiels in die Hand genommen, überzeugt, dass „jede Stunde, die für die Jugendlichen investiert wird, gut investierte Zeit ist“, wie Sprecherin Dr. Ulrike Karg betonte. Ihr Dank galt daher allen vertretenen Firmen beziehungsweise Organisationen, komplettiert durch Elaine Skrobuszynski (Fa. Jungbunzlauer), Alina van den Berg und Jürgen Heid (Volksbank Kurpfalz), Gerald Mahr (Vogel Automobile), Alexander Schmitt (Sanitär Schmitt) sowie dem Netzwerk-Aktiven Klaus Ehry. Den Stellenwert eines gelingenden Übergangs von der Schule in den Beruf betonte auch der stellvertretende Schulleiter Johannes Pöckler: „Wir begreifen Schule mehr und mehr als Institution, wo Kinder fürs Leben ertüchtigt werden.“ Zur ganzheitlichen Förderung gehöre die Praxis, aktuell ein „letzter Weckruf für Unentschlossene“, denn die Schüler, die im nächsten Sommer ihren Abschluss machen, „wissen, dass jetzt Deadline ist“.

Ganz praktisch begann der Planspieltag für alle Zehntklässler mit einem Bewerbungsgespräch, das zu üben und mehrfach durchzuspielen enorme Sicherheit vermittelt: „Das erste Gespräch verläuft oft sehr hölzern“, weiß Ulrike Karg aus Erfahrung. Doch ließen die Schüler anfangs noch zu gern ihren Kollegen den Vortritt, wich die Unsicherheit zusehends einer selbstbewussteren Haltung. Als feste Zwischenstation fungierte der sogenannte „Checkpoint“, an dem Wiebke Ullrich die Teilnehmer gemäß ihrem Laufzettel weiterschickte: Wer noch keine konkreten Berufsvorstellungen hegte, ließ sich erst einmal bei Anita Witschke von der Bundesagentur für Arbeit beraten, während schlechte Zeugnisnoten zunächst zur Lehrer-Station führten, besetzt von Sabine Theimer, Carmen Paul und Dagmar Neu. Ansprechpartnerin für soziale Belange war Katja Rothe, und wer seinem frisch ausgestellten fiktiven Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag inhaltlich nicht traute oder darin einen – absichtlich eingebauten – Pferdefuß entdeckte, wandte sich an die Gewerkschafts-Vertreterinnen Jaqueline Horn und Julika Bauer. Obligatorisch für alle Schüler war außerdem die Teststation, an der Eignungstests ausgefüllt wurden, wie sie den Ausbildungsanwärtern auch in der Realität vorgelegt werden.

Mit der Organisation von „Ready – Steady – Go“ hat das Netzwerk, laut Johannes Pöckler „seit Jahren verlässlicher Partner bei der Berufsfindung“, wiederholt einer Bitte der WUN entsprochen, die ihrerseits positive Rückmeldung gibt. Das Planspiel sei für die Schüler sinnvoll, und tatsächlich ist es in der Vergangenheit sogar schon zu realen Ausbildungsangeboten gekommen. Und auch diesmal gingen einige Jugendliche mit realen Praktikumsplätzen nach Hause, die sie in den Ferien etwa bei der Firma Schmitt absolvieren werden. Sanitär- und Heizungsbaumeister Alexander Schmitt zog ein sehr positives Fazit insofern, als die Schüler sich motiviert und interessiert gezeigt hatten: „Ich fand die Atmosphäre supergut, es herrschte ein respektvoller Umgang miteinander.“ Zudem seien die Jugendlichen dank des engagierten WUN-Kollegiums gut vorbereitet gewesen: „Sie haben genau gewusst, was sie wollen.

Das freut auch die rührigen Netzwerker, die sich außerdem an den beiden Grundschulen engagieren, im Carl-Benz-Gymnasium schon den Geva-Test unterstützt haben und im nächsten Jahr zehnjähriges Jubiläum feiern. (Quelle: Silke Beckmann, Rhein-Neckar-Zeitung)

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