08. Februar 2013 · Kommentare deaktiviert für Trotz Einwänden einstimmig dafür · Kategorien: Pressespiegel

SPD-Stadträte kritisieren Mehrausgaben beim Brandschutz in der Werkrealschule / Bürgermeister Ziegler: Maßnahme „alternativlos“

Der Zeitdruck sei groß. Die Schließung der Schule stehe im Raum. Die Maßnahme sei deshalb „alternativlos“. Dies erklärte Bürgermeister Rainer Ziegler gegenüber Einwänden zu einer mehr als hundertprozentigen Kostensteigerung beim unbestritten notwendigen Brandschutz in der Werkrealschule Unterer Neckar (WUN).

Auch wenn der Beschluss am Ende einstimmig für die zusätzliche Bereitstellung von Geldern im Haushalt 2013 ausfiel, war seitens der SPD-Fraktion in der jüngsten Sitzung des Ladenburger Gemeinderats deutlich Kritik am externen Fachingenieur zu hören. „180 000 Euro an Mehrausgaben wollen wir nicht einfach durchwinken“, begründete Bernd Garbaczok die Bedenken seiner Fraktion. Er wollte wissen, was den Brandschutz so entscheidend verteuert habe und regte an, „darüber nachzudenken, ob es nicht etwas Günstigeres gibt“. Ziegler verneinte dies. Hintergrund: Die WUN soll, wie berichtet, möglichst zur Ganztagseinrichtung umgebaut werden, was einschließlich des nunmehr insgesamt 320 000 Euro teuren Brandschutzes insgesamt 505 000 Euro kosten soll. Die ursprüngliche Idee eines angebauten Treppenturms war aus Kostengründen verworfen worden.

Aber auch um keine Klassenräume opfern zu müssen, entschied man sich dafür, das vorhandene Treppenhaus umzurüsten und in einem laut Ziegler „relativ innovativen Verfahren“ eine Überdrucklüftung einzubauen. „Die ursprüngliche Annahme von 140 000 Euro ist im Abstimmungsprozess zwischen Aufsichtsbehörde und Fachingenieur nicht mehr zu halten gewesen“, erklärte Götz Speyerer, der städtische Gebäudemanager. Ihn nahm die SPD ausdrücklich von ihrer Kritik aus.

Ob die Kostenverdoppelung externe Fachleute versursacht hätten, die mit dem Carl-Benz-Gymnasium eine noch größere Schule umbauen wollten? Dies argwöhnte Stadtrat Steffen Salinger. Speyerer erklärte, dass nicht der Generalplaner, sondern die Stadt den Fachingenieur beauftragt habe. Man frage sich dennoch, so Salinger, ob es wenigstens bei den kalkulierten Kosten für den Umbau zur Ganztagsschule in Höhe von 185 000 Euro bleibe.

Dass diese „nicht auch noch steigen“, wünschte sich ebenso Grünen-Stadtrat Martin Schmollinger, der aber ansonsten wie fast alle weiteren Fraktionsredner sinngemäß festhielt: Die Maßnahme sei notwendig und deshalb stimme man der Mittelaufstockung natürlich auch zu.

FDP-Rat Wolfgang Luppe ließ sich bestätigen, dass die gesamte Investition nicht in den Sand gesetzt worden sei, falls die Werkrealschule Unterer Neckar angesichts der Schülerzahlen nicht dauerhaft überleben sollte. Die Montage der Lüftungsanlage übernimmt die Mannheimer Firma TWM Ottenstein für rund 96 400 Euro. (Quelle: Peter Jaschke, Mannheimer Morgen)

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