Bootsbauprojekt im Waldpark
In diesem Schuljahr nahmen acht Schülerinnen und Schüler der 6. und 7. Klassen am Bootsbauprojekt im Waldpark teil. Gebaut wurde ein Paddelboot für zwei bis drei Personen, tauglich für Rudertouren auf dem Neckar. Initiator des Projektes war Dr. Kurt Möser. Er ist Konservator am Technoseum –Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim, Professor am Karlsruhe Institut für Technologie und ein langjährig erfahrener Bootsbauer.
„Ich kannte den Waldpark schon von einigen Aktionen. Unter anderem habe ich hier erlebt, wie jemand mit der Motorsäge Skulpturen aus Holz gefertigt hat. Da dachte ich, dass Bootsbau gut hierher passt.“ erklärte Kurt Möser warum seine Wahl auf den Waldpark als Werkstatt fiel. Dann waren noch unsere Lehrer Herr Lawrenz und Herr Beilharz dabei und von der Initiative „Waldpark“ Herr Metzger. In unserer Bildergalerie könnt ihr einen Eindruck von unserem Projekt bekommen.
Die Vorbereitung
Und los ging’s! Wir trafen uns Ende April und Anfang Mai am Wochenende und dann noch mal zwei Tage im Juni für den Anstrich des Bootes. Zuerst zeigte uns Herr Möser das Material, einen Plan, sowie ein kleines Modellboot. Das Boot wurde aus Sperrholz gebaut. Werkzeuge, die wir dafür benötigten, waren Schrauben und Schraubenzieher, Hämmer, Sägen, Schraubzwingen, Bohrmaschine, Pinsel und Farbe, Bootsleim, Epoxidharz und Glasfaserband. Manches kannten wir schon, aber den Umgang mit einigen Werkzeugen mussten wir noch lernen.
Die Durchführung
Herr Möser, Herr Metzger und unsere Lehrer kontrollierten alle unsere Arbeiten und standen uns mit Rat und Tat zur Seite, sonst wäre das nie etwas geworden. Zuerst übertrugen wir den Umriss der Bootswände maßstabsgetreu von dem Bauplan auf eine Sperrholzplatte. Dann sägten wir die Wände mit einem sogenannten „Fuchsschwanz“ aus. Danach zeichneten wir das Heck auf und sägten dieses mit einer Stichsäge ebenfalls aus. „Das war ganz schön anstrengend und hat ewig gedauert“, erinnert sich Timothy.
Dann wurden alle Teile miteinander verklebt. Außerdem wurde der Bug noch mit Kabelbindern zusammengezogen. Jetzt sah das Teil schon fast wie ein echtes Boot aus, fehlte nur noch der Boden. Den wollten wir ebenfalls aufzeichnen, indem wir das Boot umdrehten und die Sperrholzplatte auf das Boot legten. Leider war die Platte zu klein, wir mussten also noch ein Stück ansetzen. Aber auch das Problem wurde gemeistert. Am Ende waren alle Teile fertig und der Boden wurde verleimt und verschraubt. Für die Ruder mussten zwei Besenstile herhalten und für die Form der Ruderblätter nahmen wir einfach einen umgestülpten Farbeimer. Damit kein Wasser in das Boot eindringen kann, wurden die Nahtstellen mit Epoxidharz verklebt, dann mit Glasfaserband verstärkt und nochmals verklebt. Dann bauten wir noch eine Sitzbank ein und brachten eine Kielleiste, zwei Griffe am Heck und eine Abdeckung am Bug an. Zum Schluss malten wir das Boot innen grau und außen mit einem dunkleren Blau an.
Der Test
Am Freitag, den 05. Juli ließen wir das Boot testweise zu Wasser. Wir wollten uns schließlich nicht bei der offiziellen Bootstaufe blamieren. „Die Schüler waren hoch motiviert. Sie haben Geschick gezeigt und handwerkliches Wissen eingebracht. Sie haben auch viel voneinander gelernt. Auf jeden Fall ist das Boot schön geworden – und alles in reiner Handarbeit!“, lobte unser Lehrer Herr Lawrenz unsere Arbeit.
Die Taufe
Am Donnerstag, den 18. Juli war es endlich soweit. Im Beisein von unseren Mitschüler/-innen, unseren Klassenlehrer/-innen, unserem Bürgermeister Rainer Ziegler und unserem Sponsor, MVV-Vorstand Dr. Werner Dub, tauften wir unser Ruderboot auf den Namen „Stromer“. Hier könnt ihr euch unseren Stromer kurz nach der Taufe in einem kleinen Video anschauen. Auch der Initiator Paul Möser fand die Aktion prima. Ein zweites Boot sei mit einer anderen Schülergruppe schon in Planung. „Ihr könnt stolz auf euch sein“, meinte Professor Möser abschließend, „Oder kennst du irgendeinen Schüler, der schon ein Boot gebaut hat?“ (Timo 7a, Schülerredaktion)