16. November 2013 · Kommentare deaktiviert für Mit Büchern den Zugang zu einer anderen Welt geöffnet · Kategorien: Pressespiegel

Vorlesetag„Wisst Ihr, was ein Gügel ist?“ Mit dieser Frage wendet sich Arnulf Hubbuch gestern an seine Zuhörer. Die Fünftklässler der Werkrealschule Unterer Neckar (WUN) in Ladenburg und auch ihr Lehrer Björn Lawrenz schütteln den Kopf: Jenes Tor zu einer Märcheninsel, das sich nur alle neun Jahre für neun Tage öffnet, kennen sie nicht. Noch nicht, denn beim 10. bundesweiten Vorlesetag lesen nämlich in Ladenburg Ehrenamtliche aus dem Fantasy-Roman „Das Geheimnis auf Bahnsteig 13“ von Eva Ibbotson vor.

Um einen Zugang zu einer anderen Welt geht es auch beim 1. „Lesepfad“ der WUN-Schüler zum Aktionstag. Wie Lehrer Lawrenz berichtet, hätten viele Schüler heutzutage Probleme damit, einmal in Rollen zu schlüpfen oder sich in ihrer Fantasie Geschichten auszudenken. Die meisten würden auch Harry Potter nur aus den Filmen kennen, nicht aus den Büchern. Dabei werde unter anderem Rechtschreibung nur durch Lesen vermittelt. Lesen sei auch wichtig, um einen gewissen geistigen Horizont zu bekommen.

Vorlesetag seit 2004

„Einen längeren Text zu lesen, fällt einigen schwer“, weiß Lawrenz. Das Vorlesen erleichtere den Einstieg. „Für mich ist dieser Tag der Auftakt für das Thema Lesen in der Schule.“ Das hat Pädagoge Lawrenz beschlossen. Seit 2004 gibt es jeden November den bundesweiten Vorlesetag, initiiert von Stiftung „Lesen“ und Wochenzeitung „Die Zeit“. Ziel ist es, „öffentlichkeitswirksam ein Zeichen zu setzen und Kinder mit dem geschriebenen und erzählten Wort in Kontakt zu bringen“.

An ungewöhnlichen Vorleseorten wie Restaurant „Die Zwiwwel“, Modehaus Sohn, Rathaus-Sitzungszimmer, „Seitenweise Bücher am Markt“ und Innenhof eines Altstadtgebäudes ist in Ladenburg jeweils eine halbe Stunde lang je eine weitere Passage zu hören. Eine zweite WUN-Schülergruppe um Dagmar Neu bekommt aus „Das Teufelskraut“ von Fabian Lenk vorgelesen. Diesen Krimi hat Hanns Buchta in der Buchhandlung am Rathaus aufgeschlagen. Es ist hörbar, wie gut er sich vorbereitet hat.

Weitere freiwillige Vorleser wie Wiebke Ulrich, Gudrun Nicklaus, Babette Reder, Helga Isenbart, Martin Schaub und Dr. Peter Hilger füllen diesen Aktionstag ebenso begeistert mit Leben. „Das ist eine gute Idee“, sagt der elfjährige Luca aus Edingen. „Ich fand es richtig spannend“, erklärt der gleichaltrige Ilvesheimer Jason.

Die Stadtbibliothek um Antje Kietzmann und das Netzwerk Berufsfindung um Dr. Ulrike Karg kooperieren als örtliche Organisatoren des Lesetags aber auch mit Astrid-Lindgren-, Dalberg-, Erich-Kästner- und Martinsschule, wo ebenfalls vorgelesen wird. Zum nachmittäglichen Abschluss geben in der Stadtbibliothek im Rahmen des Lesertreffs weitere Bücherfreunde Kostproben aus ihrer Lieblingslektüre, darunter Dr. Peter Hilger, Reni Schmitt und Kristin Wolz.. Ladenburgs Bürgermeister Rainer Ziegler liest rund 20 erwachsenen Zuhörern aus der Biografie „Hilde Domin“ von Marion Tauschwitz vor.

MdL Wolfgang Raufelder hatte für seine Lesung in der Friedrichsfelder Grundschule das Buch „Familie von Schauerburg zieht ein“ von Martina Baumbach gewählt.

Bürgermeister Michael Kessler las in der Heddesheimer Gemeindebücherei vor 18 Kindern aus dem Buch „Fußballgeschichten vom Franz“ von Christine Nöstlinger. Eine Geschichte auch für Mädchen, wie er betonte. (Quelle: Peter Jaschke, Mannheimer Morgen)

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