24. Juli 2017 · Kommentare deaktiviert für Sanitätskurs · Kategorien: Online-News

Helfen – aber richtig

Die Klasse 8a nahm im Rahmen des GUS-Unterrichts an einem Sanitätskurs teil. Es waren 12 Lehreinheiten á 45 Minuten. Die Teilnahmebescheinigung kann zur Vorlage bei der Führerscheinprüfung genutzt werden. Neben den erworbenen Kenntnissen, wie man Menschen bei einem Notfall helfen kann, war dies noch ein Bonus obendrauf. Als erstes stand auf dem Lehrplan: Wenn ich zu einem Notfall komme, MUSS ich helfen, ansonsten ist es unterlassene Hilfeleistung. Und wer will schon nicht helfen, es könnte ja jeden von uns treffen, dass er einmal Hilfe benötigt!

Dann lernten wir, wie man ein HELD wird, aber damit war in diesem Fall gemeint:

H = helfen, Hilfe rufen

E = ermutigen, trösten

L = lebenswichtige Funktionen prüfen: Atmung, Puls, Bewusstsein

D = Decke zum Wärmen über den Verletzten legen

Dann ging es auch schon mit der Theorie los.

Bei Verkehrsunfällen muss als erstes die Unfallstelle gesichert werden. Dazu muss ein Warndreieck in ausreichendem Abstand vor der Unfallstelle aufgestellt werden. Man muss eine Warnweste tragen und sollte am besten hinter der Leitplanke gehen, damit man sich nicht selbst gefährdet.

Als nächstes muss man einen Notruf absetzen. Dabei soll man auf jeden Fall die fünf W-Fragen beantworten können:

  • Wo ist der Unfall?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Verletzte gibt es?
  • Welcher Art sind die Verletzungen?
  • Warten auf Rückfragen

Dann ging es auch schon zu den ersten praktischen Übungen:

  • Helm abziehen allein und zu zweit (natürlich NUR, wenn der Verletzte nicht bei Bewusstsein ist!)
  • Diverse Übungen mit dem Dreieckstuch (eignet sich hervorragend für Verbände an flexiblen Körperteilen und Gelenken wie Kinn, Knie und Ellenbogen)
  • Tragering herstellen

Wenn ein Verletzter ansprechbar ist, Puls hat und atmet bringe ich ihn in die stabile Seitenlage, wenn das alles nicht vorhanden ist beginne ich mit der Herzdruckmassage und ggf. mit der Beatmung. Das haben wir dann an unseren Mitschülern kräftig geübt. Natürlich nur die stabile Seitenlage, für die Herzdruckmassage haben uns unsere Lehrer spezielle Übungspuppen aus dem baden-württembergischen Programm „Löwen retten Leben“ zur Verfügung gestellt.

Dann war wieder etwas Theorie gefragt.

  • Blutungen: Schwach blutende Wunden kann man einfach säubern und steril abdecken. Bei Nasenbluten gibt es auch nicht besonders viel zu tun. Lediglich den Nacken kühlen und das Blut mit einem sauberen Taschentuch auffangen. Anders schaut es schon bei stark blutenden Wunden aus. Hier muss sofort die Blutung gestoppt werden, d.h. das betroffenen Körperteil nach oben halten, Druckverband anlegen, stark blutende Extremitäten abbinden.
  • Amputationsverletzungen: Hier sollte man noch das amputierte Körperteil oder auch ausgeschlagenen Zähne suchen und sauber und kühl aufbewahren. NICHT auf Eis legen, sondern z.B. in einen Plastikbeutel legen und diesen in einen mit kaltem Wasser gefüllten zweiten Beutel oder ein Gefäß mit Wasser stecken.
  • Verbrennungen: Feuer ersticken, Person auf den Boden werfen und mit einer Jacke oder Decke die Flammen ersticken. Dann die verbrannte Stelle unter fließendem Wasser kühlen. Keine Salbe oder ähnliches! Die weitere Wundversorgung bleibt dem Arzt überlassen.
  • Schock: Die Person ist bleich, die Lippen sind blass, die Person ist nur schwer oder gar nicht ansprechbar. Sobald man diese Anzeichen wahrnimmt bringt man die Person in die Schocklage. Einfach auf den Rücken legen und die Beine hochlegen. Wird die Person bewusstlos, legt man sie in die stabile Seitenlage.
  • Krampfanfall: sichere und ruhige Umgebung schaffen.
  • Kreislaufstillstand: Herzdruckmassage bis der Notarzt kommt. Am besten im Rhythmus des Bee Gees-Klassikers „Stayin‘ Alive“

Und in jedem Fall gilt, Ruhe bewahren und Hilfe holen!

Am nächsten Tag haben wir noch die Bergung eines Verletzten aus einem Auto geübt. Das war ganz schön anstrengend! Aber allen hat es unheimlich viel gebracht. Amira: „Es war sehr interessant und gut erklärt“. Und Lara fand es toll, weil sie „etwas für die Zukunft gelernt hat“. Jasmin fand es zwischendurch auch mal witzig. Und Luca haben am Erst-Hilfe-Kurs besonders die praktischen Übungen gefallen, weil er sich in einem Notfall sicherer fühlen würde. Und Isabell ist der Meinung, dass mittlerweile fast keiner mehr richtig weiß, was in einem Notfall zu tun ist. „Aber ich weiß jetzt Bescheid und kann im Notfall helfen. Das finde ich toll!“ (Quelle: WRS Unterer Neckar, Online-Redaktion)

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