01. August 2025 · Kommentare deaktiviert für Die Nerven der Lehrkräfte wurden arg strapaziert · Kategorien: Pressespiegel

Trotzdem bleibt der Abschlussjahrgang 2025 der Werkrealschule Unterer Neckar in bester Erinnerung / Der Abschluss wurde zur Sisyphos-Arbeit

38 Schüler der Werkrealschule Unterer Neckar haben ihren mittleren Bildungsabschluss unter schwierigen Bedingungen geschafft. Diese Leistung würdigte bei seiner letzten Verabschiedung eines Schuljahrgangs auch der Rektor der Schule, Thomas Schneider, der nach dem Schuljahr die Schule ebenfalls verlassen wird, um seinen Ruhestand zu genießen (die LAZ berichtete).
„Ihr wart eine pädagogische Herausforderung für uns“, beschrieb Schneider die beiden Abschlussklassen als „ein wenig chaotisch und verpeilt“, aber wenn es darauf ankam, zeigten fast alle Schüler Ehrgeiz und Fleiß und vor allem soziale Kompetenzen. „Daher werde ich euch als sympathischen Jahrgang in Erinnerung behalten“, so Schneider, der sich über die positive Entwicklung im Laufe der sechs Schuljahre freute. „Das ganzheitliche Bildungssystem der Werkrealschule hat bei Euch funktioniert“, meinte Schneider, dass die Schüler auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereitet wurden.
Auch Bürgermeister Stefan Schmutz gratulierte dem Jahrgang mit besonderer Freude, denn den Klassen der Werkrealschule wurde in den letzten Jahren einiges zugemutet. Aus eine kleineren angedachten Toiletten-Sanierung wurde wegen Asbestfunden eine komplette Schulsanierung. Der Unterricht fand in Containern statt, was für die ganze Schulgemeinschaft eine Herausforderung war. Ähnlich wie Sisyphos, dem König von Korinth, der von den Göttern bestraft wurde und einen Felsbrocken den Berg hochrollen musste, haben sich die Schüler sicher gefühlt, meinte Schmutz. “Der Stein rollte in eurem Schulalltag ähnlich wie bei Sisyphos immer wieder zurück“, so der Vergleich des Bürgermeisters. Was dem König von Korinth nicht gelang, nämlich den Felsen über den Berg zu rollen, haben die beiden Abschlussklassen hingegen geschafft. „Eure Schulzeit war keine vergebliche Anstrengung, ihr habt den Stein nach oben gerollt – herzlichen Glückwunsch dafür“, sprach der Bürgermeister viel Lob für diese Leistung aus, auf die die Schulgemeinschaft stolz sein könne.

Klassen-Mutti Salinger hatte viel Arbeit

Auch die beiden Lehrkräfte der Abschlussklassen sprachen in ihren herzlichen, humorvollen Reden die Besonderheiten der Klassen an. „Ihr habt unfassbar viele Nerven gekostet – ich fühlte mich als Klassen-Mutti nicht selten überfordert“, erinnert sich Nina Salinger besonders an die Anfangsjahre mit Schweißperlen auf der Stirn zurück. Sie verglich die sechs Jahre mit ihrer Klasse mit einer mehrteiligen Fernsehepisode. Es gab lustige, aber auch traurige Passagen. „Am Anfang wusste keiner, wie seine Rolle ist – am Ende der Serie hatte jeder seine Rolle perfekt gespielt“, so Salinger. Sie werde „diese liebenswerten Chaoten“ vermissen, sagte sie.
Bevor Klassenlehrer Jochen Hirneth seine Rede begann, zog er das Überraschungsgeschenk seiner Klasse über. Es war das aktuelle Trikot der TSG Hoffenheim, wo Hirneth einige Jahre als Jugendtrainer tätig war. Der Lehrer war ebenfalls verwundert, wie kreativ seine Schützlinge an der WRS die Regeln auslegten. Er musste aber keine Rote Karte ziehen, denn letztendlich haben sich alle Mannschaftsspieler fair und respektvoll verhalten. Die letzte Saison sein dabei besonders gut gelaufen, denn alle haben ihren Abschluss gepackt.
Auch der Elternvertreter Thomas Orth, der als Handwerksmeister einen eigenen Betrieb führen darf, lobte die Klassen und warb dafür, eine Ausbildung im Handwerk zu machen. Handwerker/-innen seien die Stars der Zukunft, brachte es Orth auf den Punkt.
Welch selbstbewusste und kreative junge Menschen die Schule verlassen haben, zeigten die Moderatoren Hugo Krajcovic und Jonas Uhlig, die nach der Begrüßung von Konrektor Johannes Pöckler gekonnt durch das Programm führten. Stehenden Applaus erhielt der begnadete Pianist Ak Gökhan, der für sein virtuoses Spiel regelrecht gefeiert wurde.
Herzlichen Applaus gab es auch für die Jahrgangsbesten. Melis Cavbin (1,3), Hugo Krajcovic und Aylin Donat (beide 1,4) wurden mit Sachpreisen für ihre herausragenden schulischen Leistungen ausgezeichnet. (Quelle Text: Axel Strum, RNZ, Quelle Bild: WRS)

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